Zeitungsartikel - Melanchthonschule Bielefeld

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Auf dieser Seite werden Zeitungsartikel veröffentlicht - Dokumente der Zeitgeschichte zu “Unserer Schule” und
“Unserem Schullandheim”.

An dieser Stelle möchte ich mich bei den “Ehemaligen” bedanken, die mir Zeitungsartikel zur Verfügung gestellt haben. Der größte Teil der Zeitungsartikel stammt aus den Archiven der Stadt Bielefeld und der Neuen Westfälischen Zeitung. Hier durfte ich in Ruhe recherchieren. Danke! Mein weiterer Dank gilt den Bielefelder Tageszeitungen Neue Westfälische und Westfalen Blatt, die mir die Veröffentlichung der Artikel genehmigt haben. Ein “Danke schön” für Genehmigungen geht auch an den “Spiekerooger Inselboten” sowie dem "Reisemagazin Himmelblau" vom
Landwirtschaftsverlag Münster.

Die Artikel sind nach dem Datum in aufsteigender Folge sortiert und liegen zum größten Teil im .pdf-Format vor. Auf dem Smartphone lassen sich die Artikel im .pdf-Format nur vergrößert lesen. Einige ältere Artikel sind vom Original abgeschrieben, da diese nicht mehr optimal lesbar sind.

Liste der Zeitungsartikel (Artikel anklicken)
Ein Schullandheim mit Tradition - Quellennachweis Neue Westfälische vom 21.07.2020
70 Jahre Walter-Requardt-Heim - Quellennachweis Spiekerooger Inselbote vom 16.05.2020
Mit den Enkeln im Schullandheim - Quellennachweis Spiekerooger Inselbote vom 31.12.2015
Stets gibt es viel zu erzählen - Quellennachweis Westfalen-Blatt vom 11.11.2014
Eingeschult vor 60 Jahren - Quellennachweis Neue Westfälische vom 17.04.2014
Menschen in unserer Stadt - Quellennachweis Westfalen-Blatt vom 06.09.2012
Darüber könnte man ein Buch schreiben - Quellennachweis Westfalen-Blatt vom 06.06.2012
Was aus Klassenfahrten wird! - Quellennachweis Spiekerooger Inselbote vom 14.04.2012
Erinnerungen an Spiekeroog - Quellennachweis Westfalen-Blatt vom 01.06.2011
Klassentreffen nach 50 Jahren - Quellennachweis Westfalen Blatt vom 15.04.2011
Ehemalige Schüler, bitte anmelden! - Quellennachweis Westfalen Blatt vom 11.05.2006
Endlich ein herzliches Wiedersehen - Quellennachweis Westfalen Blatt vom 14.03.2005
Melanchthonschüler gesucht - Quellennachweis Neue Westfälische vom 21.02.2003
Klassentreffen der Melanchthon-Schüler - Quellennachweis Westfalen Blatt vom 12.02.2003
Einmalige Reise in die Vergangenheit  - Quellennachweis Westfalen-Blatt vom 18.05.1999
Nach 47 Jahren an die Nordsee - Quellennachweis Neue Westfälische vom 09.03.1999
Melanchthonschule: Ehemalige gesucht - Quellennachweis Neue Westfälische vom 02.07.1998
Sand kam per Post von der Insel - Quellennachweis Westfalen-Blatt vom 04.04.1994
Auf Suche nach den Schülern - Quellennachweis Westfalen Blatt vom 30.05.1989
Foto zum vorherigen Artikel - Quellennachweis Neue Westfälische vom 14.06.1975
40 Jahre im Schuldienst - Quellennachweis Westfalen Blatt 29.09.1962
Vierzig Jahre im Schuldienst - Quellennachweis Westfälische Zeitung vom 29.09.1962
40 Jahre im Schuldienst - Quellennachweis Freie Presse vom 29.09.1962
Zweite Heimat an der Nordsee - Quellennachweis Westfälische Zeitung vom 03.06.1955
Was der Strohsack knisterte - Quellennachweis Westfalen Blatt vom 03.06.1955
Melanchthonschule fordert eigenes Gebäude - Quellennachweis Freie Presse vom 27.11.1954
Schulneubau ist unaufschiebbar - Quellennachweis Westfalen Blatt vom 27.11.1954
Spiekeroog schloß die Pforten - Quellennachweis Westfälische Zeitung vom 30.10.1951
Wir wollen alle nach Spiekeroog - Quellennachweis Westfalen-Blatt vom 16.02.1951
Melanchthonschüler singen - Quellennachweis Westfälische Zeitung vom 04.11.1950
Internet hilft bei Kontaktaufnahme
Melanchthonschüler treffen sich 55 Jahre nach ihrem Abschluss
Westfalen-Blatt vom 25.09.2010
Quellennachweis: Veröffentlichung vom Westfalen-Blatt, Bielefeld  www.westfalen-blatt.de  genehmigt
              
Gellershagen  (cr). Das mehr als 20 Ehemalige der Melachthonschule sich am Samstag, 55 Jahre nach Ihrem Abschluss, wieder getroffen haben, verdanken sie dem World Wide Web. Durch eine Freunde-Suchmaschine im Internet hatten drei frühere Schulfreunde wieder Kontakt zueinander aufgenommen und das Treffen organisiert.
             
“Ich  habe vor zwei Jahren das Computerprogramm Stayfriends entdeckt und mich dort angemeldet”, erzählt Gerhard Beste. Schließlich lag die Schulzeit der heute 70- und 71-Jährigen schon lange zurück, und das letzte Klassentreffen hatte zum 25- jährigen Abschlussjubiläum stattgefunden. Über das Internet hat Beste Kontakt zu seinen Klassenkameraden Klaus Dependahl und Karl-Heinz Dammann hergestellt. Zu dritt haben sie das Wiedersehen im Gasthof “Birkenhain” organisiert und konnten immerhin zwei Drittel des ehemals 30-köpfigen Jahrgangs dafür erwärmen.
              
An Details ihrer Schulzeit können sich die Ehemaligen noch gut erinnern: An die Klassenlehrer Exner und Requardt, der auch Schuldirektor war. An den Unterricht, der abwechselnd vormittags und nachmittags stattgefunden hat, da die Räume mit der Gutenbergschule geteilt wurden. Und an die Fahrten ins Schullandheim auf Spiekeroog. Dort haben die Melanchthonschüler 1954 auch den WM-Sieg der Deutschen erlebt und gefeiert. Nach dem Abschluss im Jahr 1955 hat es die jungen Menschen an Orte in ganz Deutschland verschlagen und einige sogar in die Schweiz, nach Holland oder Frankreich. Beste: “Jetzt wollen wir uns erst einmal wieder näher kennen lernen und gemütlich klönen”
              
Am  Klassentreffen teilgenommen haben Erika Donath, Gisela Ebeler, Marianne  Hölscher, Rosemarie König, Bärbel Meyer, Gisela Neumann, Ilse Ober, Renate Prott, Renate Schwesig (alle mit Mädchenname aufgelistet), Gerd  Beckmann, Gerd Beste, Willi Beune Manfred Blodau, Hartmut Bohde, Karl-Heinz Dammann, Klaus Dependahl, Siegfried Jentzsch, Hans Lindner, Dieter Radewagen und Gerd Junker.
Als Kinder gesungen für das Schullandheim
Erinnerungsreise nach Spiekeroog
Westfalen-Blatt vom 6./7.03.1999 von Sabine Schulze
Quellennachweis: Veröffentlichung vom Westfalen-Blatt, Bielefeld  www.westfalen-blatt.de  genehmigt
          
Text zum Bild:  Drei bis vier Mütter reisten auch immer mit auf die Insel. In diesem Fall waren es (von links) Frau Horst, Frau Wendt, die Köchin des Schullandheimes, Frau Wiemer und Frau Nievelstein, beim Fototermin von Schülerinnen beobachtet.

Bielefeld (WB). Zweimal im Jahr waren Ursula Teutriene und Marianne Bastian als Mädchen mit einer beglaubigten Sammelliste unterwegs, erbaten bei Eltern, Verwandten, Nachbarn und Freunden einen kleinen Obulus für “ihr” Schullandheim. Und mit Eifer haben die beiden, heute 60 und 61 Jahre alt, im Chor der damaligen Melanchthonschule mitgesungen - häufig auch für einen guten Zweck, für das Schullandheim auf Spiekeroog.
              
49  Jahre ist es her, dass das Schullandheim der Melanchthonschule, einer evangelischen Bekenntnisschule, die im Gebäude der Gutenbergschule untergebracht war, eröffnet wurde. Zweimal war Ursula Teutriene (geborene Schaknies) dort, einmal verlebte Marianne Bastian (geborene Lambertz) auf der Nordseeinsel glückliche Wochen. Jetzt wollen sie die Erlebnisse von damals aufleben lassen: Vom 27. März bis zum 2. April fahren auf Initiative der beiden 19 “Ehemalige” der Melanchthonschule, Absolventen der Jahrgänge 1952/53, nach Spiekeroog. Und Ehrensache, dass sie in “ihrem” alten Schullandheim, für das sie so viel getan haben, übernachten. Auch die Mehrbettzimmer können sie als gestandene Damen nicht abschrecken.

Text zum Bild:  Lehrer und Eltern fassten mit an. Hier steht (ganz rechts) Werner  Schoepke, damaliger Klassenlehrer von Ursula Teutriene und Marianne Bastian auf der Leiter.

Lehrer und Eltern faßten selbst an
Die Gründung des Schullandheimes ist dem damaligen Rektor Dr. Walter Requardt zu verdanken. Er wünschte, dass die Nachkriegskinder mehr Licht im Leben hätten und an die frische Luft kämen. Er erwarb daher auf Spiekeroog ein 7000 Quadratmeter großes Grundstück, wo ein Erholungsheim für zunächst nur die Schüler der Melanchthonschule errichtet  wurde. Eine Holzbaracke diente als Domizil, mit Hilfe der Eltern, Lehrer und Schüler wurde sie hergerichtet. “Die Betten wurden im Keller der  Schule gestrichen und dann zur Insel gebracht”, erinnern sich Ursula Teutriene und Marianne Bastian. Und zur feierlichen Eröffnung am 21. Juli 1950 textete Schulleiter Requradt eigens das “Spiekeroog-Lied”.

46 Kinder reisten als erste in Begleitung ihrer Lehrer gen Norden, verabschiedet vom damaligen Stadtschulrat Becherer. Auch so manche Träne wurde von Ilse, Hilde und Waltraud damals vergossen, während die Jungen sich den Abschiedsschmerz verkniffen. “Wenn wir für drei Wochen auf die  Insel fuhren, hatten wir immer Lebensmittel dabei”, erzählen Ursula Teutriene und Marianne Bastian. Der Bus - “Bielefelder Wanderfalke”, wirft Ursula Teutriene ein, “fuhr mit Hänger”. Darin waren Obst, Gemüse  und Kartoffeln; die Butter wurde erst in Haldem zugeladen.
              
Mit dabei waren neben den Klassenlehrern auch stets drei bis vier Mütter, die die Köchin des Heimes und die Lehrer unterstützten. Sie waren unter anderem auch für das Kochen der Sanddorn-Marmelade zuständig - nachdem die Kinder die Früchte gesammelt hatten. Es gab Kutterfahrten mit Krabbenpuhlen, ein Ausflug nach Norderney - lachend: “Da waren doch  viele seekrank” - und nächtliche Ausflüge an den Strand, die nicht immer offiziell waren. Unterricht fand übrigens auch statt, ebenso die Chorproben. Die Kinder sollten schließlich nicht ins Hintertreffen geraten.
              
Schlafanzüge zugenäht
Insgesamt, lachen die beiden Initiatorinnen der Erinnerungs-Reise, waren die Mädchen vielleicht doch frecher als die Jungens. “Wir haben ihnen Holzstücke in die Betten gelegt”, erzählt Marianne Bastian verschmitzt. Und Ursula Teutriene erinnert sich mit sichtlichem Vergnügen daran, dass sie den Jungen einmal die Schlafanzüge zugenäht hat. “Dafür haben die beim Kartoffelschälen fürchterlich gespritzt. Sie haben die Kartoffeln immer von ganz oben in die Eimer geworfen, so dass wir hinterher immer ganz naß waren”. Gemüse putzen und schnippeln, das wissen die beiden jetzt schon, kommt auch Ende des Monats auf die Spiekeroog-Reisenden zu.
              
Text zum Bild:  Blättern und Schwelgen in Erinnerungen: Marianne Bastian (li) und Ursula Teutriene. Sie haben vor 49 Jahren für die Einrichtung des Schullandheims gesammelt. Vom 27. März bis zum 2. April fahren auf Initiative der beiden 19 “Ehemalige” der Melanchthoschule, Absolventen der Jahrgänge 1952/53, nach Spiekeroog. Foto: Büscher
              
              
Spiekeroog war fest in Bielefelder Hand - Westfalen-Blatt vom 04.09.1990
40 Jahre Schullandheim - Schüler gestalteten Festakt
Quellennachweis: Veröffentlichung vom Westfalen-Blatt, Bielefeld  www.westfalen-blatt.de  genehmigt
              
Text zum Bild:  Festakt auf Spiekeroog: v.l. Charlotte Requardt, Oberbürgermeister  Eberhard David, Walter Requardt, Bürgermeister Hans Wiethorn (Spiekeroog)
Foto: WB
              
Bielefeld/Spiekeroog (WB) Die Vorhut war schon seit Donnerstag dort, probte eifrig für Konzert beziehungsweise Festakt und bereitete die Theater-Aufführung vor. Samstag gab es dann keinen Zweifel mehr: die Bielefelder hatten  Spiekeroog fest im Griff. Allein 250 Gäste kamen für einen Tag mit der Sonderfähre vom Festland herüber, um das 40jährige Bestehen der Schullandheims ”Walter-Requardt-Heim” zu begehen. Inselbewohnern und Feriengästen war Gelegenheit gegeben, an diesem Ereignis teilzuhaben.
              
Werner Twelkemeyer, Vorsitzender des Trägervereins, war über Resonanz und Ablauf des Festtages sehr zufrieden. Auch die Beachtung, die Bürgermeister Hans Wiethorn (Gemeinde Spiekeroog) und Oberbürgermeister Eberhard David (Stadt Bielefeld) diesem Jubiläum zuteil werden ließen, gibt dem Verein und seinen ehrenamtlich arbeitenden Mitgliedern Auftrieb für die Zukunft. Den engagierten Pädagogen des Cecilien Gymnasiums galt das Lob der Mitglieder aus dem Braker Raum, deren Hauptschule ehemal dieses Schullandheim geschaffen hatte.
              
Die  Mischung aus Schülerdarbietungen ((die Theatergruppe bot Tennesee  Williams “Glasmenagerie”, Orchester, Jugendchor und Bläserkreis glänzten  mit klassischen und modernen Stücken, offiziellem Teil und dem  Festvortrag von Professor Dr. Rainer Dollase über “Ganzheitliche Erziehung in den 90er Jahren” wurde verschiedenen Ansprüchen gerecht und fand viel Beifall.

Die Mittags- und Nachmittagspause bot den  Gästen zudem die Gelegenheit, auch die Umgebung der Einrichtung hinter  den Dünen zu erkunden.

02.04.2013 Kommentar zum Artikel “Spiekeroog war fest in Bielefelder Hand” - Detlef Knüppel
Der Artikel “Spiekeroog war fest in Bielefelder Hand” (Westfalen Blatt vom 04.09.1990) hat mich ordentlich verwirrt. Das 40jährige Bestehen des Schullandheims ”Walter-Requardt-Heim” wurde gefeiert. Doch über “unseren Doc” Dr. Walter Requardt und die unzähligen Helfer, die das Schullandheim Anfang der 50er Jahre aufgebaut haben, wurde nichts geschrieben.

Diese unzähligen Helfer, bestehend aus Lehrern, Eltern, Schülerinnen und  Schülern der damaligen Zeit, sind die wahren Helden und hätten ein dickes Lob in dem Artikel verdient gehabt. Ohne den “Doc” und die Helfer gäbe es das Walter-Requardt-Heim überhaupt nicht. Hier wird vielmehr erwähnt, dass die Braker Hauptschule ehemals dieses Schullandheim geschaffen hat, was natürlich eine Fehlmeldung ist.


Wir wollen alle nach Spiekeroog
Eltern- und Schülerabend der Melanchthonschule
Westfalen-Blatt vom 16.02.1951
Quellennachweis: Veröffentlichung vom Westfalen-Blatt, Bielefeld  www.westfalen-blatt.de  genehmigt
              
Während über der Nordseeinsel Spiekeroog die letzten Winterstürme brausen, rüstet die Melanchthonschule bereits zur neuen Feriensaison. Diese erfreuliche Tatsache (für Kinder und Eltern) konnte Rektor Requardt seinem Vortrag in der Aula der Schule voranstellen, ehe er ausführlich auf die Schwierigkeiten einging, die der Bau des Schullandheims auf Spiekeroog verursacht hatte und die nun - zum Großteil wenigstens - behoben sind. Er dankte allen Helfern (Eltern. Lehrerkollegium und Spendern für die tatkräftige Mitarbeit, betonte aber, dass man noch nicht am Ende sei, sondern die Vergrößerung des Schullandheimes in diesem Jahre unbedingt vorgenommen werden müsse.
              
In der vergangenen Saison besuchten über 250 Kinder die Insel Spiekeroog. Für Jeweils drei Wochen kamen sie aus dem Großstadttrubel heraus, atmeten die reine, klare Luft der grünen Insel, wohnten einfach und sauber im schuleigenen Heim und hatten auch nach ihrer Rückkehr noch einen “Bärenhunger" (wie die Mütter bestätigten).
              
Das Leben und Treiben dleses Feriensommers wurde auf der Leinwand sichtbar. 170 Diapositive - von der Firma Hergeröder gefertigt und der Schule überlassen - spiegelten wider, was Lehrerinnen und Lehre, Schüler und Schülerinnen erlebt hatten.
              
„In  diesem Jahr wollen wir alle nach Spiekeroog". krähte am Schluss des Abends ein achtjähriger Junge. Seine Mutter nickte. Der Berichterstatter aber war ein wenig neidisch.
Melanchthonschüler singen
Bachfeier in der Johanniskirche
Westfälische Zeitung von 04.11.1950
Quellennachweis: Veröffentlichung von der Neuen Westfälischen, Bielefeld  www.nw.de  genehmigt.
              
Zu den schönsten Erfolgen des Bach-Jahres dürfen wir die Tatsache feststellen, dass auch der heutigen Schuljugend das reiche Erbe des Thomaskantors nahegebracht wurde. Nahegebracht nicht nur im rein didaktischen Vermitteln irgendeines Wissens und vielleicht auch Könnens, sondern auch von der verinnerlichten Empflndungswelt aus. die im soli deo gloria ihren Ursprung hat.
              
Das kam zum vollen Ausdruck in der Bach-Feier der Melanchthonschule, die am Sonntagabend in der Johanniskirche der zwei Tage zuvor in der Aula der Schule veranstalteten Feststunde folgte und von Schülern, Lehrern und Eltern der Schule ausgeführt wurde. Waren dort schon im Rahmen einer Schule Leistungen von hohem Niveau zu Gehör gebracht worden, von denen die szenisch aufgeführte Bauernkantate besonders erwähnt werden soll, so trat hier der durch alle Schulklassen geschulte Chor der Schule in einer Weise hervor, wie wir sie im Hinblick auf einen Schulchor nur wenig anzutreffen vermeinen. Unter der Leitung von Frl. Zumsande brachten die  beseelten reinen Kinderstimmen schwierige drei-und vierstimmige Sätze Bachs, die von Tod und Passlon, Ostern und  Auferstehung, Pfingsten, Lob und Dank kündeten, zu Gehör. Locker und  rein, voll und innig, klar in der Aussprache sangen die Schulkinder, in schönster Hingabe den Intentionen ihrer Chorleiterin folgend, wobei das Lied “Den Tod niemand zwingen kunnt" (aus der Osterfest-Kantate) mit Orgelbegleitung besonders herausgestellt werden soll.
              
Erstmalig sang auch der Gemischte Chor der Schule. in dem sich Schüler und Schülerinnen, Lehrer und Väter zusammengetan haben, einige Choral-Sätze, um damit zugleich die Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus in die Tat umzusetzen. Eine wahrhaft schöne Bach-Gemeinde im Dienste am Werk des großen Meisten!
              
An der Orgel saß der Leiter der Melanchthonschule, Rektor Requardt, der mit einigen Orgelsoli (Präludien und Fugen) und auch Geigensoli das Programm, das in schönster Weise zusammengestellt war, bereicherte.
Die ersten fuhren nach Spiekeroog   
Froher Abschied an der Melanchthonschule — Einweihung des Inselschulheims
Westfälische - Zeitung vom 22.07.1950
Quellennachweis: Veröffentlichung von der Neuen Westfälischen, Bielefeld  www.nw.de  genehmigt.

Erst vor weinlgen Monaten hatte sich der Vorstand des „Landheims   Melanchthonschule” für die verhältnismäßig kleine, aber auch sehr ruhige Insel entschlossen und gleich darauf schon, am 21. Mai zum ersten Male, begannen zahllose LKWs mit Baumaterial heraufzurollen. Seitdem haben ständig sechs- bis acht Kräfte fieberhaft an der Fertigstellung des  Heims gearbeitet (Entwurf: Architekt Heidemann).

Aber auch hier war man nicht müßig. Manche Nachtstunde hat dem Rektor der Schule, Walter Requardt, dle vorbereitende Organisation gekostet. Als wir ihn am Vorabend der Abreise noch interviewen wollten, fanden wir Ihn nicht zu Hause, sondern noch im Gedränge der Pack- und Räumarbeit in der Schule — „und es wurde 2 Uhr" erfahren wir am Abfahrtsmorgen.

Es  war geschafft. Am Freitagmorgen um 6 Uhr fanden sie sich alle vor der Melanchthonschule ein, 46 reisefiebrige Mädchen und Jungen, Stadtschulrat Becherer, Lehrer und Eltern und auch schon die ersten Strahlen der Julisonne: die einen zur dreiwöchigen Ferienfahrt an die Nordsee, die anderen zum Abschied, die dritten zur Begleitung und Aufmunterung. Oh Ja, das war hier und da nötig; denn siehe da, trotz der beneidenswerten Aussichten kollerten über Ilses, Waltrauds und nun auch  Inges Backen einige Abschiedstränen. Die Jungen waren mutiger, erzählten mit geschwellter Brust ihre zukünftigen Heldentaten beim Baden in der See, am Strand und in den Dünen, kalkulierten, wie sie ihr Taschengeld am schnellsten ausgeben könnten und begannen bereits, aus den Vorräten ihrer festgestopften Taschen, Pakete, Rucksäcke und Brotbeutel zu schmausen.
              
Unterdessen wurden In den geräumigen Anhänger noch eifrig Säcke und Kisten mit allerlei Frischgemüse, Kartoffeln und anderen Lebensmitteln verstaut. Muss man sich an der See schon wieder selbst verpflegen? Keineswegs. Im allgemeinen wird das Helm vom Inseldorf versorgt. Aber solche Spenden von Bielefelder Freunden der Schule sind ein sehr willkommener  Kostenzuschuss.
              
Noch ein letzter Sangesgruss der scheidenden Kinder. Die Tränen sind versiegt, alle Sinne auf „Inselfrieden, Meeresweite" gerichtet, wie es im neuen Splekeroog-Lied der Schule (Text: Walter Requardt, Vertonung: Günter Ernst Pook) verlockend heißt. Mit gemischten Gefühlen stehen die Zuhörer: freudig, stolz und ein wenig wehmütig. Unter ihnen der Vertreter der Regierung, Oberregierungsrat Schulz, Dr. Valentin vom Gesundheitsamt, Pfarrer Hammerschmidt, Vertreter des Elternbeirats und des Vorstands des Vereins “Landschulhelm Melanchthonschule", die zur feierlichen Einweihung, die für den Nachmittag vorgesehen ist, mitfahren. Der Oberbürgermeister bedauerte - und das ist wohl glaubhaft - nicht mitfahren zu können.
              
6  Uhr 15, alles  abfahrbereit.  “Gute Erholung! Seid brav! Bleib gesund!"  Die “Bielefelder Wanderfalken" brausen nach Norden. ”Drei Wochen  Ruhe!", trösten sich  die zurückbleibenden Eltern.
Melanchthonschule rüstet zur Inselsaison
Erinnerungen an das Kinderland auf Spiekeroog - 170 Diapositive
Freie Presse vom 25.03.1950
Quellennachweis: Veröffentlichung von der Neuen Westfälischen, Bielefeld  www.nw.de  genehmigt.

Erarbeitetes  und Erlebtes wachzurufen und den Landschulgedanken zu vertiefen waren Sinn und Ziel des von der Melanchthonschule veranstalteten Eltern- und  Schülerabends. Rektor Requardt gab einen ausführlichen Bericht über das im vergangenen Jahr geschaffene Schullandheim auf der Nordseeinsel Spiekeroog. Er würdigte die Mithilfe der Eltern und Schüler, dankte Lehrerkollegium und allen Spendern für die rege Unterstützung.
              
Viele Schwierigkeiten waren bis zur Vollendung des Heimes zu überwinden. Der  Erfolg wog jedoch alle Mühe auf. 250 Schülerinnen und Schüler der Melanchthonschule konnten bereits im letzten Sommer für jeweils drei Wochen auf Spiekeroog weilen. Wie sie ihre Tage in Dünensand und am Meer verbrachten, zeigten in der Elternversammlung die auf eine Leinwand  projizierten Fotos. 170 Diapositive hatte die Fa. Hergeröder für diesen Zweck gefertigt und der Schule freundlicherweise überlassen. Sie spiegelten noch einmal all das wider, was die Mädel und Jungen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern im Kinderland auf Spiekeroog erlebten.
              
Schon jetzt rüstet die Schule wieder auf die neue Inselsaison. Das Heim soll vergrößert werden, damit die Zahl der nach Spiekeroog reisenden Kinder vermehrt wird. Denn schließlich wollen doch alle mit.....!
Neues Schülerheim auf Spiekeroog
Melanchthonschüler werden ihre Ferien an der See verbringen
Westfälische Zeitung vom 24.03.1950
Quellennachweis: Veröffentlichung von der Neuen Westfälischen, Bielefeld  www.nw.de  genehmigt.

Die Eltern der Melanchthonschüler waren am Mittwochabend in die Aula der  Gutenbergschule geladen wordon. Nach einigen Liedervorträgen des Schulchors begrüßte Rektor Requardt die zahlreichen Gäste.
              
Diese  Zusammenkunft war gleichzeitig Jahreshauptversammlung des Vereins  „Landheim der Melanchthonschule e. V.". Der Verein will ein Schülerheim  schaffen, in dem sich die Schüler während ihrer Ferien erholen können. Schon im vergangenen Jahr wurde auf der Insel Wangerooge ein geeignetes Haus ausfindig gemacht. In diesem Jahr steht das Heim jedoch nicht zur  Verfügung, da es in ein Hotel umgebaut wird.
              
Inzwischen hat der Verein auf der Nachbarinsel Spiekeroog ein Grundstück und eine größere Baracke erworben, die zu einem festen Haus umgebaut werden soll. Im nächsten Monat wird mit den Arbeiten begonnen. Das Haus soll unterkellert und mit einem massiven Anbau versehen werden. Bereits im Juni dürfte es als Schülerheim zu verwenden sein.
              
Der  Vorsitzende des Vereins, Rektor Requardt und der gesamte Vorstand wurden einstimmig wiedergewählt. Einige Vereinssatzungen werden abgeändert. Ein Llchtbildervortrag über das Schülerheim Wangerooge gab Einblick in das Ferienleben der Schulkinder. Anschließend standen schulische Fragen zur Diskussion.
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